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Bessere Mikrofonqualität in 5 einfachen Schritten

Jan 30, 2023 7 min read

Thomas K. Tobias
I like words.

improve mic quality

Endlich ist dein neues Mikrofon angekommen. Aber etwas stimmt nicht, deine Aufnahmequalität hat sich nicht wirklich verbessert.

In diesem Blog erfährst du 5 einfache Dinge, die deine Mikrofon- und Aufnahmequalität verbessern werden. Du wirst den Unterschied sofort hören und sie sind super einfach umzusetzen.

Los geht's!

1. Wie man ein Mikrofon benutzt

Musikvideos sagen uns, dass wir so nah wie möglich am Mikrofon stehen sollen. ABER es gibt eine Sache, die du beachten solltest, wenn du bessere Verständlichkeit und Klangqualität anstrebst.

Die besten Ergebnisse erzielst du, wenn du den richtigen Abstand zu deinem Mikrofon einhältst. In der Regel sind das 15-30 cm.

right distance to the microphone

Beim benutzen eines Mikrofons immer auf Plosive achten.

Verwende für Gesangsaufnahmen immer einen Popfilter. Außerdem hilft der richtige Abstand, Plosive zu reduzieren. Plosive entstehen, wenn jemand Unerfahrenes ein Mikrofon benutzt und "Peter Piper Paprikaschoten pflückt". Wenn du diesen Satz wiederholst und dir dabei die Hand vor den Mund hältst, weißt du, was ein Plosiv ist - ein kräftiger Windstoß, der dein Signal verzerrt.

Was passiert, wenn du zu nahe am Mikrofon bist?

Bei einem Abstand von 15-30 cm (6-10 in) erhältst du einen natürlichen Klang. Je größer der Abstand, desto dünner klingt deine Stimme. Wenn du näher kommst, klingt deine Stimme voller, aber weniger präzise.

Übrigens: Der Bass-Boost kommt von dem sogenannten Nahbesprechungseffekt.

Versuche außerdem, den Abstand zu deinem Mikrofon gleichmäßig (!) zu halten und dich während der Aufnahme nicht zu viel zu bewegen.

Je weniger du dich vor dem Mikrofon bewegst, desto gleichmäßiger wird deine Aufnahme direkt klingen.

2. Die richtige Verstärkung aka. Gain für dein Mikrofon einstellen

"Ich kann mich nicht hören. Wahrscheinlich muss ich den Gain an meinem Audio-Interface aufdrehen." Stop, denn vielleicht liegst du falsch.

Wenn du den Gain zu sehr aufdrehst, kann das zu Übersteuerungen (digitalen Verzerrungen) führen, die deine Aufnahmen praktisch unbrauchbar machen. Außerdem ist der Gain-Pegel normalerweise oft gar nicht das Problem, dass du nichts hörst (es sei denn, du verwendest bestimmte dynamische Mikrofone mit geringer Ausgangsleistung).

Überprüfe immer zuerst deinen Kopfhörerausgang, bevor du die Verstärkung aufdrehst.  

Erst nachdem du den Kopfhörerausgang überprüft hast, stellst du die Mikrofonverstärkung ein.

So stellst du den Gain richtig ein.

  1. Erstelle eine Audiospur in deiner DAW.
  2. Schalte die Abhörfunktion ein und singe oder spreche den lautesten Teil, den du aufnehmen willst.
  3. Drehe die Verstärkung in den Computereinstellungen oder an deinem Audiointerface auf und stelle sie so ein, dass die lauteren Teile etwa -10 bis 12 dB LUFS erreichen.
  4. Wenn das zu kompliziert klingt, achte darauf, dass die Eingangspegelanzeige an deinem Audiointerface im grünen Bereich bleibt (die genauen Zahlen findest du im Handbuch).
  5. Wenn es nicht laut genug ist, vergiss nicht, deinen Kopfhörerausgang zu überprüfen. Wenn der Kopfhörerausgang aus irgendeinem Grund bereits voll aufgedreht ist, kannst du nur noch den Ausgang deiner DAW verstärken.

Erfahre mehr über das Thema im Blog über Gain-Staging.

3. Achte darauf, wo du aufnimmst, und was auf deiner Aufnahme landet

Bevor du auf "Aufnahme" drückst, solltest du immer nach Hintergrundgeräuschen suchen. Das können Computerlüfter oder ein nerviges Geschwisterchen sein. Je mehr störende Geräusche du entfernen kannst, desto besser und sauberer werden deine Aufnahmen sein.

Der Raum, in dem du aufnimmst, hat großen Einfluss auf die Qualität deiner Aufnahmen.

Ein Mikrofon nimmt alles auf, was es aufnehmen kann, auch deinen Raum und alles, was sich dort befindet.

recording

Wenn du zu Hause Gesang oder Instrumente aufnimmst, solltest du trockenen Klang (dry recordings) anstreben.

Das "Trocken" bezieht sich hier auf den Einfluss deines Raums bzw. darauf, wie hörbar dein Raum auf der Aufnahme ist. Schnippe mit den Fingern oder klatsche in die Hände, um den Nachhall deines Raums zu hören. Je kürzer er ausklingt, desto trockener ist er.

Eine trockene Aufnahme hat viele Vorteile:

  • Deine Stimme oder dein Instrument wird direkter klingen
  • Deine Aufnahmequalität wird insgesamt besser
  • Du kannst später Hall (Raumklang) oder andere Effekte kontrollierter einsetzen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um zu Hause einen trockenen Klang zu erzielen.

  • Halte den optimalen Abstand zu deinem Mikrofon ein.
  • Suche dir einen Raum mit Möbeln, Bücherregalen usw. (absorbierend)
  • Singe oder spiele in Richtung eines absorbierenden Materials und nicht in Richtung einer leeren Wand

4. Nutze die Richtwirkung deines Mikrofons zu deinem Vorteil

Auch wenn deine Möglichkeiten für die Mikrofonposition (oder den Raum) begrenzt sind, kannst du die Richtcharakteristik deines Mikrofons zu deinem Vorteil nutzen.

Die Richtcharakteristik gibt an, wo dein Mikrofon am empfindlichsten auf einfallenden Schall reagiert. 

Die meisten XLR- und USB-Mikrofone kommen mit einer Nierencharakteristik. Bei den üblichen Aufnahmeanwendungen (Sprache, Gesang, Instrumente) kannst du mit der Nierencharakteristik nichts falsch machen.

Eine Nierencharakteristik ist empfindlich für Schall, der von vorne kommt, und weniger empfindlich für Schall, der von der Rückseite des Mikrofons kommt. 

Mit der Nierencharakteristik ist es einfach, ein trockenes Signal zu bekommen. Alles, was sich hinter dem Mikrofon befindet, wird gedämpft, z. B. ein lauter Lüfter von unserem Computer. Achte also darauf, dass du deine Mikrofonposition immer zu deinem Vorteil nutzt.

cardioid

Übrigens: Wenn dir beim Aufnehmen etwas seltsam vorkommt, prüfe immer, ob du in die richtige Seite des Mikrofons sprichst. Bei einigen Modellen ist oft nicht klar, wo sich die Kapsel befindet, in die du sprechen musst. Am besten siehst du in der Bedienungsanleitung nach.

5. Plugins wie EQ und Kompression lassen deine Stimme besser klingen

Wenn du sichergestellt hast, dass deine Aufnahmen so sauber wie möglich klingen, kannst du sie nach der Aufnahme mit fantastischen Effekten verfeinern.

Kompressor

Ein Kompressor reduziert den Dynamikbereich eines Signals und sorgt so für ein gleichmäßigeres Hörerlebnis. Die leisesten Teile deines Signals erscheinen lauter, indem die lautesten Teile reduziert werden.

Grundeinstellungen für einen klassischen Gesangssound: Verhältnis 4:1, 80 ms Attack, 20 ms Release - passe den Rest entsprechend deiner Eingangsverstärkung an. Durchsuche einfach die Voreinstellungen, bis du etwas findest, das dir gefällt. 

compressor

EQ

Ein EQ hebt bestimmte Aufnahmefrequenzen an oder senkt sie ab, um deinen Sound nach Vorliebe zu optimieren.

Mit einem EQ kannst du den Klang deiner Aufnahme formen und ihr mehr Präsenz und Klarheit verleihen. Hier ist ein großartiges Video auf YouTube mit einem interessanten Blick auf das EQing.

EQ

Reverb aka. Hall

Ein Reverb (aka. Hall) fügt deiner Aufnahme "Raum" hinzu, von subtil bis extrem.

Wenn deine Gesangsaufnahme zu trocken klingt, kann das seltsam klingen, besonders in einem musikalischen Kontext. Füge Reverb (Hall) hinzu, um das Gefühl von Raum und Dimension zu erzeugen. Auch hier solltest du zunächst einige Presets ausprobieren und die Parameter nach deinem Geschmack verändern.

Aber sei dir bewusst, dass zu viel Hall deine Stimme schwach klingen lässt und auch die Verständlichkeit deines Textes oder deiner Sprache darunter leiden wird.

Wir können dir gerne weiterhelfen

Wenn du Probleme hast, dein Mikrofon richtig zu verwenden, kontaktiere uns per E-Mail oder über unsere Social-Media-Kanäle. Wir unterstützen dich gerne bei all deinen Anliegen (Steuererklärungen und ähnliches augeschlossen).

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